Erfahrungsberichte

von Jona (BFD 23/24):

In einer Woche ist‘s vorbei. Und den meisten Kindern habe ich‘s noch nicht einmal verraten. Ich verkürze den Bfd. Gegen meinen Willen. Zumindest gegen den Willen meiner im Moment lebenden Person. Eigentlich weiß ich ja, dass das anstehende Praktikum wichtig für meine Zukunft ist. Aber das ändert leider wenig daran, dass ich am liebsten für noch ganz lange Zeit mit den Kindern im Nebendran alles Mögliche erlebt hätte. Verstecken, Twister, Magic Maze und Rummikub, Mathe-Nachhilfe, Fußball, ganz viel Mäxchen und noch viel mehr Pommes.

All der Spaß und jetzt ist er vorbei.

Dabei war das ja nur ein Teil meines Daseins als Bfdler. Da gab das auch noch die WertVollJungs, eine Jungschar aus unglaublich coolen Jungs und mindestens genauso coolen Mitarbeitern. Und vor kurzem erst unser WertVollCamp, die erste Edition einer Jungscharfreizeit gemeinsam mit den WertVollMädchen.

Dann die HerzWerk-Kirche. Ganz viele junge Familien auf einem Haufen, Familiengottesdienste und die Basis für die WertVollKids.

Das alles zusammen mit dem besten Vermieter der Welt, unendlich lieben Leuten die einen zum Essen einladen und dann habe ich den guten Teil meines Bfds so langsam beschrieben.

Der schlechte Teil ist glücklicherweise relativ kurz, viel mehr als Keller und Hof putzen ist da nicht zusammengekommen.

Zum Ende bleibt mir nur eins zu sagen, legt euch niemals mit der 187 Strasenbande an. Denn sonst geht sie in den Keller, überfällt euch mit Decken und erzählt euch Gruselgeschichten über Puppen. Und das wollt ihr nicht...

von Joni (BFD 21/22):

di sagen umwogene GEshcichtr fom
bästn Buffti dises ja

 

Stellt euch mal ‘nen Kinotrailer vor mit so cooler Musik, einem maskulinen Voice-Over und schnellen Schnitten und so: Jemand kriecht durch einen verstaubten engen Raum, ein Baum wird gefällt, es werden solche Quarantäneanzüge wie bei E.T. angezogen, jemand kommt mit einer Flex, es wird ein Loch in eine Wand gebohrt, Feuer wird gespuckt, eine Säge bahnt sich den Weg durch eine Wand und Moorhühner werden abgeknallt (am PC versteht sich).
Und stellt euch jetzt mal vor: Ja, dieser überaus spektakuläre Trailer war mein BFD. In einem komplett neuem Umfeld weit weg vom Hotel Mama kam ich in einen Keller voller Aufgaben, welche ich noch nie in meinem Leben getan habe. Einen Bit im Akkuschrauber austauschen? Hä? Und auch gerade das neu eröffnete nebendran bot viel Arbeit, sowohl drin als auch draußen. Und das war scheiße geil. Das merkt man spätestens dann, wenn man sich beim Streichen über Minecraft unterhält. Das Mitarbeiterteam ist ein schön bunt durchmischter Haufen, wo jeder seine Gaben hat und diese einbaut. Und ganz nebenbei entdeckt man selbst Gaben, z.B. das Videoschneiden. Schon mal ‘nen „Kebab Contest“ gesehen?
Aber wofür machen wir die ganzen Arbeiten? Für die Jugendclubs, sprich für unsere Gäste. Und auch da hab ich beeindruckende Leute kennengelernt, wo man sich freut, wenn sie durch den Türrahmen ihren Weg zu uns finden. Gut, ich habe zwar nie Ligretto mitgespielt, aber trotzdem saß man oft am Tisch auf Safari in Dodelido, am Markt und zählt Früchte bei Halligalli oder knallt sich im Wilden Westen ab bei BANG!. Und dabei dürfen tiefgründige Gespräche nicht fehlen, ob ein Pizzaschneider ein Klappmesser ist, da die Klinge zwar beweglich ist, aber im Gesamtkonstrukt statisch an derselben Position bleibt. Und auch außerhalb der Arbeit rückte man gerne zusammen für Sachen wie die gemütlichen Spieleabenden, wo schon viele Insider geboren sind, z.B. dass immer, wenn etwas schlechtes passiert, es an meinem Würfelglück liegt. Genauso auf unserem kleinen Minecraftserver, wo wir uns schon viele dumme Streiche gespielt haben.
Und es ist schon sehr schade zu gehen, aber: Show must go on. Und ich denke, ich werde ab und zu immer noch in Wittenberg zu sehen sein. Es war ‘ne verrückte Zeit und ‘ne lange Reise, also mach ich’s auf meine Weise:

Winke winke, denn ich stinke.

von Simeon (BFD 19/20):

„Boah, du machst ´nen Bundesfreiwilligendienst? Ist das nicht das, wo du dann allen Mist machen musst, so Kaffee kochen und so, also wie so ein Praktikant nur halt nach der Schule?“

Diesen Satz habe ich gehört, als ich nach der Verleihung des Abiturzeugnisses gefragt wurde, was ich denn nun nach der Schule vorhätte. Ich bin Simeon Busch und mein BFD-Jahr geht nun bald zu Ende. Zugegeben: Als ich im Vorfeld mal im nebenan war, dachte ich auch, mein Job würde nur daraus bestehen, Getränke zu reichen und mit Kindern Kartenspiele zu spielen.

Aber dann hieß es Anfang September endlich: Du gehörst jetzt zu den Mitarbeitern! Zuerst das Team kennenlernen, darunter meinen Mit-Bufdi Hannes. Er der kreative Chaot, ich der ordnungsliebende Handwerker – kurz: ein Dreamteam. Schnell wurde klar, dass Getränke über die Theke reichen und Karten spielen längst nicht alles war, was zu unseren Aufgaben gehörte. Das „nebenan“ sauber halten, zeitweise backen, Besucherstatistik führen, die Öffentlichkeitsarbeit, Büroarbeiten etc. hielten uns auf Trab. Dazu kamen viele Gespräche mit den Gästen.

Schnell lernten wir die Stammkunden kennen und es entwickelten sich spannende Diskussionen über Gott und die Welt. Dazu kamen einige lustige Erlebnisse, die uns durch die ganze Zeit begleiten sollten. So schaffte es mein Mit-Bufdi Hannes, der eigentlich nur mal kurz einen Kaffee kochen sollte, das halbe „nebenan“ ohne Strom dastehen zu lassen, indem er die Sicherung hinausjagte. Ich selbst habe es geschafft, einen Stuhl zu Bruch gehen zu lassen. Von den Mitarbeitern und Stammgästen werden diese Ereignisse gern wieder aufgegriffen und wir damit gestichelt. So haben wir immer mal wieder einen Grund zu lachen, auch wenn der Arbeitstag mal anstrengend ist.

Besonders schwer war es, die Zeit während der durch Corona erzwungenen Schließzeit zu überstehen. Natürlich konnten wir da ein paar Arbeiten in Angriff nehmen, die schon eine Weile lang anstanden, so haben wir die Sitzordnung im nebenan geändert, den Jugendkeller, wo wir im Jugendkreisteam mitarbeiten, neu gestrichen und Konzepte überdacht. Danach ging es wieder los, diesmal aber mit strengen Hygieneauflagen.
In der Zeit des BFD war es auch Pflicht, an Seminaren teilzunehmen. Obwohl für Hannes und mich eines wegen Corona ausfiel, waren doch alle super. Sich mit anderen FSJlern und BFDlern auszutauschen über die kleinen und großen Probleme, die der Arbeitsalltag mit sich brachte, war meist sehr lustig und über Situationen, die einen eigentlich genervt hatten, konnte man dann doch lachen, wenn andere darüber Witze machten. Es hat uns auch gefallen, mit anderen zusammen mehr über einen selbst, über andere und über Gott zu lernen.

Ich bin mir sicher, dass ich das Jahr genau so wiederholen würde – wenn auch vielleicht ohne das ein oder andere größere Problem, vor dem wir standen. 

von Adela (BFD 17/18):

So Leute,

mein Bundesfreiwilligendienst neigt sich dem Ende, morgen ist mein letzter Tag im nebenan. 10 Monate klingen wirklich lang, aber rückblickend scheint es mir, als sei die Zeit einfach an mir vorbeigeflogen.

Und obwohl mir alles im Nachhinein so kurz vorkommt, hat es mich ganz schön geprägt.

Ich fühle mich anders, nicht unbedingt wie ein neuer Mensch, aber doch reicher an Erfahrungen. In meiner Zeit als Freiwillige durfte ich so viele einzigartige Menschen kennenlernen und jeder von ihnen hat meinen Horizont auf seine ganz spezielle Weise erweitert. Danke an alle, die mir so großzügig ihr Vertrauen geschenkt haben! Die mir gezeigt haben, wie viel Zerbrochenes, aber auch zutiefst Ehrliches in einem Menschen stecken kann. Wie wertvoll ein Gegenüber zum Reden ist. Und wie sehr es schon helfen kann, wenn wir einfach nur füreinander da sind.

Und auch danke an meine Seminargruppe – ihr seid die Besten!! Seminarwoche ist wie Klassenfahrt, nur cooler. Es hat so viel Spaß gemacht mit euch und war jedes Mal eine unglaublich intensive Zeit. Mögen die Freundschaften, die wir geschlossen haben, noch lange halten!

Abschließend kann ich also sagen: Klar war die Arbeit nicht immer einfach. Gab es Tage an denen ich ins Bett gefallen bin und hinschmeißen wollte? Jupp. Mit Menschen zu arbeiten ist eben manchmal eine Herausforderung – aber es hat sich so derbe gelohnt! Dieses Jahr war besonders und ich beende es nicht als dieselbe Person, als die ich es begonnen habe.

Ich verabschiede mich also mit einem Zitat von meinem Lieblingsschriftsteller Kurt Tucholsky, weil ich glaube, dass, wenn wir anfangen, einander wertfrei zu begegnen und den anderen wirklich zu sehen, wir erst echte Nächstenliebe entwickeln können und unsere Beziehungen eine ganz neue Tiefe erreichen:

„Du brauchst nur zu lieben und alles ist Freude.“

 

#einletzterhashtag #direktnebenan #allesfürdiemaike

Wir sind für dich da

Nebenan

Mittwochs, 14:00 - 20:00 Uhr

Freitags, 14:00 - 20:00 Uhr 

 

Nebendran

Montags, 13:00 - 19:00 Uhr

Dienstags, 13:00 - 19:00 Uhr

Donnerstags, 13:00 - 19:00 Uhr

 

Wittenberg zockt analog

Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat

Ab 18 Jahren

Im Nebenan

 

WertVollJungs

Alle zwei Wochen am Donnerstag um 16:00 Uhr

Für Jungs ab der 1. Klasse

In der Bachstraße 6

 

WertVollMädchen

Alle zwei Wochen am Mittwoch um 16:00 Uhr

Für Mädchen ab der 1. Klasse

Im Adventhaus

 

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